Ziele der Kurse
Wir verstehen unsere Kurse in erster Linie als Gewaltprävention, denn Gewalt hat viele Ebenen. Nennen wir körperliche, seelische, sexualisierte oder Cyber-Gewalt als mögliche Beispiele oder auch bestimmte Gesten oder Blicke, so stellen wir fest, dass fast jede und jeder von uns – unabhängig vom Lebensalter – bereits Erfahrungen mit derartigen Grenzüberschreitungen gemacht hat oder wir eine Person kennen, die sich zu den Betroffenen zählt. Vor allem Frauen und Kinder sind besonders häufig mit diesen Formen von Gewalt konfrontiert.
Übergriffigen Situationen vorzubeugen sowie diese frühzeitig zu erkennen und sie erfolgreich abzuwehren, ist eines der wichtigsten Ziele unserer Kurse. Durch verschiedene Methoden und Übungen wird der individuelle Handlungsspielraum der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer erweitert und das Durchsetzen eigener Bedürfnisse somit intensiv trainiert. In den Trainings erlernte Maßnahmen und Strategien können zu einem aktiven und wirksamen Selbstschutz beitragen. Durch Ausbau des Selbstbewusstseins und Selbstvertrauens entsteht eine Haltung, die auch nach außen Stärke verkörpert.
Inhalte unserer Kurse (allgemein):
- Wahrnehmungsübungen (Bausteine: Gefühle, Stärken, Grenzen)
- Übungen zu Körpersprache und Stimme
- Rollenspiele, um konkrete Situationen nachzuempfinden und konfliktlösende Handlungsansätze zu entwickeln
- Übungen zur Einschätzung des eigenen Aggressionspotentials und ein verantwortungsvoller Umgang damit
- theoretische Einheiten zu Themen wie z.B. Gewalt, Trauma, Täter-Opfer-Dynamiken, Möglichkeiten des Hilfe holens
- effektive, leicht erlernbare Selbstverteidigungstechniken
- Entspannungs- und Meditationseinheiten
Spaß als Grundelement
Besonders wichtig ist uns, dass die Kurse Spaß machen. Spaß und eine offene Grundhaltung erleichtern Neues zu lernen und abzuspeichern. Weiterhin ist die Teilnahme an allen Übungen freiwillig und kein Muss. Dieses Prinzip eröffnet die Möglichkeit zur Selbstbestimmung und ist in einem eine wunderbare Übung um eigene Grenzen wahrzunehmen und einzufordern.
Selbstverteidigung oder Selbstbehauptung – der Unterschied
Als Selbstverteidigung definiert man alle Maßnahmen, die dazu dienen, sich in bedrohlichen Situationen körperlich zu wehren. Der Körper und gezielte Techniken des Agierens mit diesem stehen hier im Mittelpunkt. Selbstbehauptung meint die Fähigkeit, sich seiner eigenen Grenzen bewusst zu sein und diese in grenzüberschreitenden Situationen durchsetzen zu können. Es geht um eine Haltung und eine Ausstrahlung, die Selbstbewusstsein vermittelt und somit weniger angreifbar macht.